Stipendiaten der Roland Berger Stiftung bekommen Einblick in die Budosport-Pädagogik
Kampfkunst und soziales Lernen stärkten die Persönlichkeit
An drei Modulen bekamen die Stipendiaten der Roland Berger Stiftung einen Einblick in die unterschiedlichen Bereiche der Kampfkunst und des Kampfsports. Ein fundiertes Programm aus Taekwondo, Boxsport, Katana-Combat, Sportwaffentraining und Kooperationsspielen bildeten den Praxistransfer für diverse theoretische Ansätze zur Persönlichkeitsentwicklung.
Umgang mit Stress und Flow-Gefühl für ein starkes Selbstbewusstsein
Im Dojo der Black Belt Kampfkunstakademie Worms setzten sich die Stipendiaten mit den Themen der Persönlichkeitsentwicklung auseinander. Zu Beginn des Seminars stand auf dem Programm das Thema Selbstwertgefühl. Der theoretische Ansatz beinhaltete die „sechs Säulen des Selbstwertgefühls“ nach Nathaniel Branden, die in praktischen Übungen veranschaulicht wurden. Im zweiten Modul ging es um den Umgang mit Stress und um die „Emotionale Intelligenz“. Im Theorie- Praxistransfer mussten die Jugendlichen kognitive Herausforderungen unter steigenden Stressbedingungen bewältigen. Ergänzend wurde das Thema Flow erarbeitet, das einen fließenden Zustand während einer Tätigkeit beschreibt. Besonders im Sport lässt sich das Flow-Gefühl erleben. Das Sozialpädagogen Team, Dana und André Ulrich moderierten in den Reflexionsgesprächen die Erkenntnisse der Jugendlichen. Die theoretische Auseinandersetzung bildete die Grundlagen für weitere Themen und Aktionen des Seminars.
Einblick in die Kampfkunst und in den Kampfsport
Die Bekanntschaft mit Taekwondo und Katana-Combat bereitete den Jugendlichen besonders viel Freude. Im Taekwondo lernten die Stipendiaten die eigenen Bewegungsmöglichkeiten kennen und probierten neue Bewegungsabläufe aus. Kicks aus dem Stand, aus der Drehung und gesprungene Kicks verdeutlichten den Jugendlichen, dass sie zu mehr in der Lage sind, als sie glauben. Die Kampfkunstlehrerin, Dana Ulrich lehrte den Jugendlichen die Bewegungsformen des Taekwondo, sog. Hyongs. In synchronen Bewegungsformen erlebten die Jugendlichen das Gefühl der Gemeinschaft und des Flows.
Mit Katana-Combat wurden die Jugendlichen in den Kontaktsport eingeführt. Nach dem Techniktraining standen sie im Sparring gegenüber und mussten um Punkte kämpfen.
Durch gewinnen und verlieren steigt nicht nur die Frustrationstoleranz, sondern auch die Fähigkeit eigene Emotionen zu erkennen und diese bewusst im richtigen Moment abrufen zu können. Der kompetente Umgang mit eigenen Emotionen bestärkt das eigene Einfühlungsvermögen. Dies ist die Grundlage für gemeinschaftliches Handeln.
Mittels des Lucky Punch – Boxtrainings erlebten den Stipendiaten ihre Bewegungsmöglichkeiten und stießen an eine oder die andere körperliche Grenze. Boxtrainer, André Ulrich lehrte in seiner Einheit die Grundlagen des Boxsports. Das Hauptmerkmal lag auf der dynamischen Ausführung der Bewegungsabläufe und das Distanzgefühl für den Trainingspartner.
In der Kampfkunst befassten sich die Jugendlichen mit der Sportwaffe, Langstock dem sog. Bo. Mit dem Bo erarbeiteten die Jugendlichen eine kurze Bewegungsform, die sie alleine oder in der Gruppe präsentieren können. Der Umgang mit dem Bo erfordert eine hohe Konzentrationsfähigkeit und die Fähigkeit, die Vielfalt und Genauigkeit an Bewegungen verinnerlichen zu können. Bei Unachtsamkeit oder Fehlern bekommen die Jugendlichen dabei ein unmittelbares Feedback, z. B. in dem der Langstock unbeabsichtigt aus der Hand fällt.
Das gesamte Seminar „Budosport-Pädagogik“ bezog sich auf die theoretischen Inhalte und wurde in Reflexionsgesprächen in die Lebenswelt der Jugendlichen übertragen.