Ich kann das! – Aktion des Jugendforums Deggendorf und des Jugendcenters 4You
Was ist der Unterschied zwischen „Raufen“ und „Kämpfen“? Warum sind Regeln beim Kämpfen wichtig? Warum ist es manchmal auch klüger nachzugeben? Diese und weitere Fragen wurden zusammen mit einer gemischten Gruppe aus 21 Kindern der Ganztagsklasse der Grundschule an der Angermühle geklärt. Die interessierten Kämpfer hatten die Möglichkeit den „Weg des friedvollen Kriegers“ kennen zu lernen – kurz gesagt, den Budosport. Budo ist der Oberbegriff für alle asiatischen Kampfkünste. Die Budosport-Pädagogik nutzt die Kampfkunst, um soziales Lernen zu vermitteln.
Gefördert durch das Jugendforum Deggendorf, besuchten zwei Sozial- und Budosport-Pädagogen aus der „Arbeitsgemeinschaft Budosport-Pädagogik e.V.“ das städtische Jugendcenter 4You. Der Boxtrainer André Ulrich und die Kampfkunstlehrerin der Black Belt Kampfkunstakademie Worms und 4. Dan Budo-Taekwondo Dana Ulrich, zeigten, dass Kampfsport nicht immer nur mit Gewalt zu tun hat.
Nachdem sich die jungen „Kämpfer“ zuerst vorgestellt und körperlich wie auch geistig aufgewärmt hatten, begannen auch schon die ersten „Kampf-Spiele“. Bei denen es nicht darum ging gleich mit voller Kraft loszulegen, sondern sich auch mal sich Zeit zu lassen, oder nachzugeben um zum Ziel zu kommen. Budosport-Pädagogik nutzt den Kampfsport als Medium, um soziale Kompetenzen zu stärken und auch die Persönlichkeitsentwicklung von Jugendlichen zu fördern. Durch gezielte Kooperationsübungen sollen die Teilnehmer lernen zusammenzuarbeiten und gegenseitig aufeinander zu achten. Auch die Gewaltprävention sowie das interkulturelle Miteinander wurden durch den konfrontativen und zugleich wertschätzenden Leitungsstil der beiden Wormser Budosport-Pädagogen miteinbezogen. Die Jugendlichen sollen sich mit körperlicher Gewalt auseinandersetzen aber auch lernen, was dies bei jemand anderen bewirkt. Vorrangig konnten die Teilnehmer dieses Gefühl erfahren, als die Leiter die „Schaumstoff-Schwerter“ hervorholten. Im sog. „Katana-Combat“, in dem immer drei Schüler gegeneinander antreten durften. Wer am Körper getroffen wurde, musste sein Katana an den nächsten weitergeben und somit standen sofort wieder drei Teilnehmer in der Arena. Wichtig hierbei ist natürlich auch, dass die Jugendlichen lernen auf sich und deren Umgebung zu achten, aber auch auf die Gegner, da es bei dieser Übung nicht darum gehen soll, jemanden möglichst oft zu schlagen, oder sogar zu verletzen. Sondern durch gezielte Körperbewegungen einen geplanten und präzisen Treffer zu landen. Die Reflexionsrunde danach steht aber nach wie vor im Vordergrund. Wie ging es dir dabei? Wie hast du dich gefühlt? Usw.. Nach ca. 2 Stunden intensivem Training und der ständigen Wiederholung von „Ich kann das!“ verabschiedete sich die Gruppe noch indem sie sich gegenseitig auf die Schulter geklopft und sich selbst gelobt haben.
Foto und Text: Jugendcenter 4You Deggendorf