Mit dem Kopf durch die Wand – Wenn Emotionen im Weg stehen
Jugendliche können kompliziert sein. Und das nicht nur für die eigene Familie, Freunde und die Schule. In diesem Altersabschnitt sind die Emotionen oft außer Kontrolle, man sucht nach Orientierung und der Druck nach einem reibungslosen Übergang ins Berufsleben steigt. Auf dem Weg zum erfolgreich Schulabschluss bleibt daher wenig Zeit für sich selbst und für die Hausaufgaben.
In einer Abschlussklasse mit mehr oder weniger komplizierten Menschen zu Recht zu kommen und das Schuljahr erfolgreich abzuschließen ist einfacher als gedacht – und das mit über 20 unterschiedlichen Personen in einem Raum.
Die Jugendlichen können sich und ihre sozialen Gefüge oft besser regeln als viele Erwachsene es sich vorstellen können. Doch wie kommen die Jugendlichen unter diesen anscheinend schweren Bedingungen mit sich selbst und anderen klar?
An einem Praxistag an der Gustav-Heinemann-Realschule plus und Fachoberschule in Alzey lernten die Schülerinnen und Schüler aus vier neunten Klassen sich selber und andere besser kennen. Im Sozialkompetenztraining „Lucky Punch Budosport-Pädagogik“ ging es um die gemeinsame Basis zwischen den Gefühlslagen: „Ich bin der coolste und stärkste der Welt“ und „niemand interessiert sich für mich“. Die jugendspezifischen Themen und Alltagssituationen der Schülerinnen und Schüler stellten die Grundlage des Seminars dar. Mittels der Budosport-Pädagogik haben die Teilnehmenden die Kommunikationsstruktur der Klassengemeinschaft aufgedeckt und reflektiert. Zentrale Theorien angelehnt an die emotionale Intelligenz und das Selbstwertgefühl stützten die Erkenntnisse der Jugendlichen. In verschiedenen emotionsgeladenen Übungen der Budosport-Pädagogik kamen die Jugendlichen an ihre Grenzen und mussten feststellen, dass man nicht nur sein Gegenüber gut einschätzen muss, sondern auch sich selbst. Die eigene Impulskontrolle kann oft vor unüberlegten Handlungen schützen.
Ein Ergebnis: „Wenn ich weiß, wie mein Gegenüber tickt, dann kann ich damit umgehen“. Die Fähigkeit, sich in andere Menschen einfühlen zu können und eine mögliche Konfliktsituation zu entschärfen, kann auch im beruflichen Kontext und in anderen Alltagssituationen nützlich sein.
Ein weiteres Ergebnis: „Der andere ist schuld!“, ist oft die Verschiebung der Selbstverantwortung. Die Teilnehmenden waren sich darüber einig, dass die Übernahme von Verantwortung für sich und andere wichtig sei, um sich selbst stark zu fühlen. Das ist den Schülerinnen und Schülern der Gustav-Heinemann-Realschule plus und Fachoberschule Alzey gut gelungen.
Der Workshop wurde im Rahmen des Bundesprogramms „Respekt Coaches“ gefördert.