Demokratie! Für mich klingt das zunächst nach Arbeit, nach Diskussionen und manchmal auch nach anstrengenden Auseinandersetzungen. Doch ich habe erlebt: Demokratie lässt sich Kindern und Jugendlichen praktisch und greifbar nahebringen – eine besonders wirkungsvolle Methode dafür ist der Stuhlkreis in der Gruppenarbeit.
Gemeinschaft als Basis der Demokratie
Wir wissen, dass Demokratie von Gemeinschaft lebt. Regeln und Werte des Zusammenlebens bilden das Fundament. Im Stuhlkreis wird diese Basis sichtbar und erlebbar: Wir sitzen alle auf Augenhöhe, niemand ist „vorne“ oder „hinten“. Jede und jeder hat die Möglichkeit, sich einzubringen – oder sich zunächst auch einfach nur als Beobachter zurückzuhalten.
Schon der Weg zum fertigen Stuhlkreis, z.B. in einer Schulklasse, ist spannend:
Wer hat den ersten Stuhl in die Mitte gestellt?
Wer hat weitere Stühle ergänzt?
Gab es Teilnehmende, die lieber erst einmal zuschauten, bevor sie sich beteiligten?
Entstand am Ende ein runder Kreis – oder doch eher ein Ei oder Viereck?
Ich finde, dass es sich schon in dieser einfachen Übung zeigt, wie aus vielen Einzelentscheidungen ein gemeinsames Ganzes entstehen kann.
Regeln, Aushandlungen und Prozesse
Im Stuhlkreis stellt sich für mich schnell die Frage: Wie wollen wir hier eigentlich arbeiten? Brauchen wir Regeln? Wer darf sprechen – und in welcher Reihenfolge? Solche Fragen führen uns direkt in demokratische Aushandlungsprozesse.
Mit Übungen und Spielen helfe ich der Gruppe, Gemeinsamkeiten sichtbar zu machen und Unterschiede zu besprechen. Daraus entstehen Diskussionen, die ich als Gruppenleiter moderiere – doch die Entscheidungen trifft immer die Gemeinschaft.
Manchmal setzt sich die Mehrheit durch – und einzelne Stimmen gehen unter. Gerade dann lade ich die Kinder und Jugendlichen ein, zu reflektieren: Ist das fair? Fühlen sich wirklich alle beteiligt? Oder brauchen wir andere Formen, die Minderheiten besser berücksichtigen?
Demokratie im Alltag verstehen
Ich erlebe oft, wie diese Erfahrungen im Stuhlkreis demokratische Prozesse im Alltag widerspiegeln. Bei Wahlen zum Beispiel entscheiden diejenigen, die ihre Stimme abgeben – auch für diejenigen, die nicht wählen. So können junge Menschen verstehen, wie Verantwortung in einer Demokratie verteilt ist und warum Mitmachen so wichtig ist.
Mir ist wichtig, auch zu betonen: Demokratie ist nicht immer bequem. Diskussionen können nervig sein, Aushandlungen dauern, und am Ende läuft eine Entscheidung vielleicht nicht nach meinen eigenen Wünschen. Genau darin liegt aber der Wert der Übung – Demokratie verlangt Geduld, Toleranz und die Fähigkeit, Kompromisse auszuhalten.
Fazit: Demokratie erlebbar machen
Für mich ist der Stuhlkreis weit mehr als nur eine Sitzordnung. Er ist ein Raum, in dem demokratische Prinzipien spielerisch und praktisch erprobt werden können:
alle Stimmen haben Gewicht,
Regeln werden gemeinsam festgelegt,
Mehrheiten und Minderheiten müssen miteinander umgehen,
Entscheidungen entstehen im Austausch.
So gelingt es mir, die abstrakte Idee von Demokratie für Kinder und Jugendliche greifbar zu machen. Mit der Gruppenarbeit im Stuhlkreis lassen sich demokratische Prozesse nachstellen, reflektieren und direkt auf das reale Leben übertragen.
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