Gewaltprävention - Soziales Lernen

Sozialkompetenztraining in BVJi-Klassen

Lernen mit Kopf, Herz und Körper

Stühle kippen: Der Klassiker im Klassenraum – Kooperationsübung

In vier inklusiven Berufsvorbereitungsklassen der Sophie-Scholl-Schule – Berufsbildende Schule II (BBS) Mainz wurde erneut das Bildungskonzept „Luckypunch Budosport-Pädagogik“ umgesetzt. Seit 2019 begleitet der Sozialpädagoge André Ulrich mit diesem Ansatz Jugendliche auf ihrem Weg zu mehr Selbstbewusstsein, Teamfähigkeit und sozialer Kompetenz.

In vier spannenden Einheiten trainierten die Schülerinnen und Schüler nicht nur ihre Sozialkompetenz, sondern entdeckten auch ihre eigenen Stärken – und die der anderen.

1. Kennenlernen – Wer bist du, wer bin ich?

Zu Beginn ging es darum, Vertrauen aufzubauen und ein Gefühl für die Gruppe zu entwickeln. In gegenseitigen Interviews stellten sich die Teilnehmenden einander vor, sprachen über ihre Hobbys und arbeiteten ihre persönlichen Stärken heraus. Dabei wurden zentrale Fragen aufgeworfen: Was kann ich gut? Und wer entscheidet eigentlich, ob ich etwas gut kann? Die Reflexion und weitere Übungen stärkten das Bewusstsein für die eigene Identität – eine wichtige Grundlage für gemeinsames Lernen und Arbeiten.

2. Kommunikation in der Gruppe – Reden ist Silber, Verstehen ist Gold

Im zweiten Teil drehte sich alles um Kommunikation – insbesondere um nonverbale Signale und das Verhalten in stressigen Gesprächssituationen. Anhand der 90/10-Regel (90 % nonverbal, 10 % verbal) wurde verdeutlicht, wie wichtig Körpersprache ist. In einer der praktischeren Übungen sollten die Schüler*innen sich nonverbal dazu überreden, ihren Platz zu tauschen. Dabei wurde gemeinsam reflektiert: Welche Informationen kommen wirklich an? Was geht verloren? Durch die schrittweise Steigerung der Schwierigkeit konnten die Teilnehmenden wertvolle Erfahrungen für den Berufsalltag sammeln.

3. Selbstwertgefühl – Die Basis für Selbstvertrauen

Ein starkes Selbstwertgefühl ist die Grundlage für ein starkes Selbstbewusstsein – sei es im Klassenzimmer oder später im Beruf. Die Schüler*innen beschäftigten sich mit dem ersten Eindruck und was ihn beeinflusst. Sie setzten sich mit ihren individuellen Stärken auseinander und überlegten, welche Fähigkeiten sie weiterentwickeln möchten. Theoretischer Rahmen waren die „Sechs Säulen des Selbstwertgefühls“ nach Nathaniel Branden. Diese wurden gemeinsam auf den Schulalltag und persönliche Lebenssituationen übertragen.

4. Kooperation und Zusammenarbeit – Gemeinsam geht mehr

In der letzten Einheit stand die Teamarbeit im Vordergrund. Die Klassen mussten unterschiedliche Kooperationsaufgaben lösen, bei denen Kommunikation, Vertrauen und Geschick gefragt waren. In einer Klasse galt es, gekippte Stühle zu umrunden, ohne dass diese umfielen. Eine andere Klasse sollte Wasser aus einer Flasche in einen Behälter umfüllen – nur mithilfe eines Seils und ohne direkten Kontakt zur Flasche. Jede*r musste beteiligt sein – und das Ziel konnte nur gemeinsam erreicht werden. Hier zeigte sich, wie wertvoll die zuvor trainierten Kompetenzen waren.

Fazit: Stärken sehen – Potenziale entfalten

Das Sozialkompetenztraining war lehrreich und ermutigend. Die Jugendlichen lernten nicht nur viel über sich selbst, sondern auch über den respektvollen Umgang miteinander. Dank dem Budosport-Pädagogik-Ansatz und dem engagierten Einsatz von André Ulrich wurde deutlich: Wenn wir an uns glauben und einander unterstützen, können wir Großes erreichen.

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