Mehr als Kampfkunst


BUDO Gewaltprävention wichtiges Thema bei Black-Belt-Seminar

2017.02.27 Mehr als Kampfkunst Web FotoSogar aus der Schweiz und Spanien waren in diesem Jahr Teilnehmer angereist, um in Worms am Black-Belt-Budo-Meeting mitzumachen. Im Fokus bei diesem internationalen Budo-Seminar standen nicht nur Kampfkunst und Selbstbehauptung, es ging auch um die Themen Selbstsicherheit, Selbstwirksamkeit und Selbstbehauptung. Die Inhalte vermittelten mehrere Gewaltpräventionstrainer, neben Thorben Weinehl (Aurich), André Ulrich (Worms) und Claudia Drollmann (München) versuchten die Black-Belt-Trainer Dana Ehleiter, Pamela Reis und Marcel Beck, den Kindern Lösungsansätze aufzuzeigen, die schützen, Aufmerksamkeit erwecken und die eigene Selbstwirksamkeit ausbauen. Erstaunlich dabei war, wie wissbegierig die Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren den Aufgaben der Referenten folgten. Erfreulich war auch, dass einige Schüler mit ihrer Leiterin, Sozialpädagogin Dana Ehleiter, dabei waren, denn in der Pestalozzischule gibt es ein Ganztagsangebot in Budo und Taekwondo.

Da viele Dan-Träger auch an Schulen tätig sind, war das Thema „Erarbeiten Sozialer Kompetenzen“ ein weiteres Angebot, was nicht nur Schüler, sondern auch die Eltern zu nutzen wussten. Die Referenten zeigten einfachste Deeskalationsstrategien sowie Handlungsmöglichkeiten bei verbalen und körperlichen Übergriffen.

Nicht wegschauen, sondern Hilfe holen

Ein weiterer Baustein ist das von Black-Belt-Chef und Budopädagoge Uwe Mandler (5. Dan) entwickelte budosportpädagogische Konzept „Ich kann das“. Hierbei werden die Teilnehmer sensibilisiert, nicht wegzuschauen, sondern Hilfe zu holen. Die richtigen Verhaltensweisen wurden mit den Referenten altersgerecht eingeübt.

Viel lernen konnten die Kinder auch vom Schweizer Paul Küng (7. Dan Ju Jitsu) und Oliver Trummer (4. Dan Nippon Jiu Jitsu), die durch ihre große Erfahrung und Lebensfreude besonders zum Gelingen des Seminars beitrugen. Stefan Drollmann (2. Dan Taekwondo) überzeugte mit seiner Stunde zum Thema „Functional Training“. Spezielle Druckpunkte demonstrierte Thorben Weinehl (3. Dan Jiu Jitsu) bei den Fortgeschrittenen.

Mit Claudia Drollmann (4. Dan Kwon Jae-hwa Taekwondo) und Jerome Cornelius sowie Niki Hennig (beide 2. Dan Taekwondo) standen den Teilnehmern noch drei absolute Fußtechniker zur Verfügung, die schnelle, dynamische und akrobatische Kicks sowie die dazugehörigen Kraftübungen zeigten.

Auf großes Interesse stießen die Sportwaffen-Wettkampfsysteme Bo- und Katana Combat, die in der Black-Belt-Kampfkunstakademie seit vielen Jahren zum Programm gehören. Pamela Reis (2. Dan Taekwondo) und Marcel Beck (3. Dan Taekwondo) hatten kaum genug Katanas und Bos (Langstock), um allen wissbegierigen Schülern die Möglichkeit zu geben mitzumachen.

Großmeister zeigt, wie man Kinder begeistern kann

Der Spanier José Manuel Morales Perl (6. Dan Ju Jutsu) schaffte es, die große Kindergruppe – auch ohne die Sprache zu sprechen – zu begeistern. Mit kleinen Hilfsmitteln zeigte er auch den anderen Referenten, wie man Kinder altersgerecht im Kampfkunstunterricht begeistern kann.

 

Quelle: Wormser Zeitung, 27.02.2017