Budosport und soziales Lernen – Workshop an der Fachakademie für Sozialpädagogik Deggendorf. Einige Studierende und Lehrkräfte der Fachakademie und Fachkräfte aus der Praxis hatten jede Menge Spaß beim Belt-Fight, Katana-Combat sowie Wettkampfspielen und bekamen einen Einblick in die Budosport-Pädagogik.
Aus der Presse:
Erzieher-Generationen im Gespräch
Begegnung von Ehemaligen und Aktiven an der Fachakademie für Sozialpädagogik
In Kooperation mit ihrem Förderverein veranstaltete die Fachakademie für Sozialpädagogik eine Begegnung von Ehemaligen und aktiv Studierenden, von ehemaligen und aktiven Lehrkräften. Das für diesen Anlass angelegte Gästebuch zeigte: den Gästen hat es gefallen.
Allein Inge Glatzel zuzuhören, ist eine Erfahrung für sich – die ehemalige Schulleiterin kommentiert immer wieder im besten Sinne humanistisch und mit einem großen Maß an Empathie manche Dinge dieser Welt. Im Erzählcafé scharte sie schnell ihre Fans um sich. „Erzieher und Sozialpädagogen verdienen nicht das, was sie tatsächlich leisten, dabei ist das einer der wichtigsten Berufe für unsere Gesellschaft – hier werden nachweislich nicht nur soziale, sondern auch neurologische Grundlagen geschaffen.“ Elfriede-Maria Heining, die aktuelle Schulleiterin, freute sich über „das wunderbare Wetter, das diesen Tag sicher unterstützt“. Die Workshops seien ein Experiment und gingen auf unterschiedliche Bedürfnisse ein. Sie wünschte sich einen gegenseitigen Austausch mit den unterschiedlichen Generationen, die an der Fachakademie lehrten und studierten. Bei der anfänglichen Planung dieses Tages sei noch nicht klar gewesen, dass dieses Fest sozusagen der Einstieg in den Ausstieg ist. 2019 wird die Fachakademie nach Plattling übersiedeln und mit der Berufsfachschule für Musik unter einem gemeinsamen Dach wirken.
André Ulrich, Vorsitzender des Fördervereins der Fachakademie, war „überrascht von der großen Resonanz der Einladungen – von den ältesten Absolventinnen könnte ich locker der Sohn sein“. Die Einladungen, knapp 100 sind gekommen, seien nicht gar so einfach zu bewältigen gewesen, da die älteren Studierenden im vordigitalen Zeitalter noch per Karteikarten erfasst waren und viele ehemalige Studentinnen naturgemäß mittlerweile unter einem anderen Familiennamen lebten. Die breite Resonanz sei insofern erstaunlich, weil „die fünf Jahre der Ausbildung doch im Anschluss wohl eine kognitiv-emotionale Leere entstehen ließen, mit anderen Worten: Man hatte die Schnauze erst mal voll“. Die so entstandenen Bilder seien bei Facebook trotzdem nicht zu finden.
Der Auftakt des aktiven Teils bildete die Einladung zu einem gemeinsamen und „gewaltigen Rums“. Der Percussionist Stefan Spatz hatte im Vorfeld draußen einen Stuhlkreis mit unterschiedlichen Trommeln, Rasseln und Gongs eingerichtet. Dort übte er mit seinem Gästeorchester erst einfache, dann immer komplexere Rhythmen ein, verband sie mit immer neuen Kombinationen und erzeugte schon durch seine Art des Dirigierens eine gute Laune. Danach ging es in die einzelnen Workshops, die von Percussion über Action Painting bis hin zum sozialen Lernen durch Kampfsport reichten.
Gerade Kampfsport ist in „sozialen Brennpunkten“ ein probates Mittel der Gewaltprävention. Junge Menschen dürfen nach allen Regeln der jeweiligen Kampfkunst miteinander kämpfen, sie lernen Regeln, gegenseitige Rücksichtnahme und vor allem ein hervorragendes Gefühl für ihren Körper. Der Workshopleiter André Ulrich vermittelte diese Prinzipien bereits im 4You und setzt sie mittlerweile in seinem Studium um.
Am Abend gab es ein „come together“ mit einem Buffet, das auch für vegetarische und vegane Gaumen bestens geeignet war. Dazu spielte „Dopey“ auf und auch die H2 lieferte musikalische Beiträge.
Quelle: Deggendorfer Zeitung, 7.05.2016