Boxen und soziales Lernen – wie passt es zusammen? Der Boxsport begeistert die Menschen seit über 100 Jahren. Profiboxer der Weltklasse, wie z. B. Muhammad Ali, Mike Tyson und die Klitschko Brüder werden wie Superstars gefeiert und gelten für manchen als die Vorbilder im Boxsport.
Der Boxsport wird aber auch gleichzeitig mit Gewalt assoziiert. Die Stärke und Autorität der bekannten Boxer beeindruckt einige Kinder und Jugendliche. Deren soziales Umfeld bekommt diese Begeisterung unmittelbar mit und entwickelt möglicherweise Ängste in Bezug auf den Boxsport. Diese Unsicherheiten beruhen oft auf Stereotypen.
Eltern, Pädagogen und Funktionäre der Sozialen Arbeit können aufgrund von einseitigen und negativ besetzten Erfahrungen den Boxsport als gewaltverherrlichend bzw. gewaltfördernd wahrnehmen.
Die wahrgenommene bzw. bewusst produzierte Brutalität des Boxsports blendet die sozialen Komponenten aus, die in dieser Sportart stecken.
Einige wenige Versuche zeigen, dass der Boxsport in der Kinder- und Jugendhilfe seine Erfolge feiert und Anerkennung bei der Lösung von schwierigen sozialen Fällen findet. Diese Erfolge unterstützen die Präventionsarbeit und bieten eine praktische Basis für die Erziehung von sozialkompetenten und mündigen jungen Menschen.
Allerdings bietet der Boxsport mehr als nur ein Instrument, um gewaltbereite Jugendliche auf den richtigen Weg zu bringen. In Verbindung mit der Budosportpädagogik und einem pädagogisch fundierten Konzept kann der Boxsport als Werkzeug für Sozialkompetenz und Aufbau einer starken Persönlichkeit fungieren.
Quelle:
Abschlussarbeit im Rahmen der Prüfung Gewaltpräventionstrainer/in Budosport am Institut für Jugendarbeit Gauting: Lucky Punch – Boxen in der Budosportpädagogik. 22.02.2016. André Ulrich. nichtveröffentliche Ausgabe.